Die Freie Wählervereinigung trauert um ihren langjährigen Fraktionsvorsitzenden Horst Layer. Karl-Heinrich Lebherz verfasste einen Nachruf.

Liebe Familien Layer, liebe Frau Kümmeritz, verehrte Trauergemeinde,

„Mit jedem Menschen stirbt etwas Unwiederbringliches, und sei es auch nur für einen Einzigen …!“

Mit diesem Wort von Eduard Rein kommt treffend zum Ausdruck, was jeden hier in dieser Stunde des Abschieds von Horst Layer bewegt.

Die große Anzahl der anwesenden Trauergäste ist nicht nur Beweis dafür, wie beliebt unser „Horst“ war, vielmehr, dass nicht nur für seine engsten Angehörigen, sondern auch für seine zahlreichen Freunde, seine Wegbegleiter und seine Vereinskameraden mit seinem Tode in unserer Stadt etwas Unwiederbringliches von uns gegangen ist, das eine große und schmerzliche Lücke hinterlassen wird. Die Bitte seiner Familie, für alle seine Freunde und alle Vereine, denen Horst Layer als Mitglied verbunden war, einen Nachruf zu halten, ist für mich eine schmerzliche Pflichterfüllung.

Für uns alle heißt es in dieser Stunde schweren Herzens Abschied zu nehmen von einem langjährigen Freund und Wegbegleiter, mit dem wir alle sehr gerne zusammen waren, einem lieben, fröhlichen Menschen, der uns Begleiter, Vorbild und Helfer in vielen Lebenslagen war. Seiner Familie und all seinen vielen Freunden, die sich mit Horst Layer eng verbunden fühlten, fällt es schwer zu begreifen, ihn nicht mehr unter uns zu wissen.  Horst Layer war in hohem Maße sozial engagiert; er war uns eine große Stütze und immer bereit, Verantwortung zu übernehmen, ob in der Familie, seinem Beruf als Mitglied des Vorstandes der damaligen Volksbank Winnenden, als Mitglied des Gemeinderats oder in den verschiedensten Funktionen in vielen Vereinen und Organisationen unserer Stadt.

Bange Monate durchlitt er vor einigen Jahren zusammen mit seinen Familienangehörigen während der schweren Erkrankung seines Sohnes Dirk, dem nach einer schwierigen Operation ein neues Leben geschenkt wurde. Mustergültig betreute und umsorgte er seine Frau Margret auf ihrem langen Leidensweg bis zu ihrem Tode im Dezember 2012. Wir alle freuten uns mit ihm, dass er nach einer Phase der Trauer wieder neuen Lebensmut fasste und zu einer neuen Partnerschaft fand.

An seinem 80. Geburtstag vor gut einem Jahr blickte er dankbar und zufrieden auf sein Leben zurück und machte sich Gedanken über seine Zukunft. Neue Länder und Regionen wollte er auf Reisen kennenlernen. Eine für den Herbst dieses Jahres geplante Reise in die USA durfte er nicht mehr erleben.

„Frage nicht, was die Stadt für Dich tut, sondern frage danach, was Du für die Stadt tun kannst.“ Nach dieser bei John F. Kennedy entlehnten Lebensphilosophie lebte und wirkte Horst Layer.

Einen wesentlichen Teil seines Lebens hat Horst in den Dienst seiner Vaterstadt gestellt und ist damit wohl in die Fußstapfen seiner Mutter Herta getreten. Bei manchen seiner Ideen war er Initiator, Motor und Helfer in einer Person. Seine zupackende Art und sein starker Wille wurden auch in der Bürgerschaft sehr geschätzt. Als Mitglied der Freien Wählervereinigung im Gemeinderat von 1975 bis 1993 stellte er sich in den Dienst der Kommunalpolitik. In drei seiner Wahlen wurde er von der Bürgerschaft zum Stimmenkönig gekürt. Die Zeit seines kommunalpolitischen Wirkens kann mit Fug und Recht mit als eine der ereignis- und erlebnisreichsten Entwicklungsphasen in der über 800-jährigen Geschichte unserer Stadt bezeichnet werden. Dementsprechend gefordert waren auch die Mitglieder des Gemeinderats, insbesondere diejenigen, die sich, wie Horst Layer, als ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters, als Mitglied des Ältestenrates und gleichzeitig als Fraktionsvorsitzender in besonderem Maße für das Wohl ihrer Stadt und der Bürgerschaft verantwortlich fühlten. Ich denke dabei auch an die schwierige Zeit nach der Gemeindegebietsreform und der Aufbauphase der Großen Kreisstadt, verbunden mit der Integration der 7 Stadtteile, für deren Gelingen sich Horst Layer mit großer Tatkraft und Energie erfolgreich eingesetzt hat.

Sein Einfühlungsvermögen war legendär, seine Meinung wurde bei seinen Kolleginnen und Kollegen, auch den politisch anders Denkenden und bei der Bürgerschaft sehr geschätzt. Es war ihm jedoch auch stets bewusst, dass man bei der Ausübung der ehrenamtlichen Tätigkeit Persönliches, die Familie und die eigene Freizeit weit hinten anstellen musste. Horst Layer war ein Mann des Ausgleichs. Politische Grundsatzdebatten waren seine Sache nicht; jedoch war er stets bereit, für seine Vorstellungen einzutreten, dabei aber immer darauf bedacht, seine Gesprächspartner nie zu verletzen. Seine Liebe zur Kommunalpolitik pflegte er als Gründungsmitglied im „Verein ehemaliger Stadträte“ auch nach seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat weiter.

In besonderem Maße fühlte sich Horst Layer dem Sport in seinen vielfältigen Gestaltungsformen verbunden ob als Mitbegründer des Tennisclubs, als Handballspieler, als langjähriger Abteilungsleiter Turnen im damaligen TSV oder als Vorsitzender des Stadtverbands für Sport – Horst Layer war stets zur Stelle wenn er gerufen wurde.

Als Urschwabe liebte er das Viertele in geselliger Runde und die sogenannten Nachsitzungen nach getaner Arbeit. Unser Horst war ein sehr unterhaltsamer Mensch. Neuen Ideen gegenüber war er begeisterungsfähig und aufgeschlossen. Aktiv unterstützte er die Bemühungen von Freunden und Bekannten bei der Umsetzung und Verwirklichung ihrer Ziele. So hob er u.a. den Wein- und Kulturverein und den Kreisverein der Freien Wähler mit aus der Taufe oder ließ sich als ausgewiesener Finanzfachmann über viele Jahre hinweg als Kassenprüfer z.B. mehr als 45 Jahre lang  beim DRK Ortsverein und in anderen Vereinen in die Pflicht nehmen.

Als Gründungsmitglied des Ortsvereins der Europaunion Winnenden galt sein weiteres Engagement der Entwicklung der europäischen Idee und insbesondere der Aussöhnung und dem Ausbau der Beziehungen mit Frankreich. Das Haus der Familie Layer stand immer offen für Gäste aus unserer Partnerstadt Albertville, – auch noch zu mitternächtlicher Stunde, wenn es die Situation erforderte.

Liebe Angehörige, verehrte Trauergemeinde,

wir alle dürfen dankbar sein dafür, dass es Horst Layer gegeben hat. Wir danken von Herzen für seinen Einsatz für die Bürgerschaft und das Gemeinwohl ebenso wie für seine Freundschaft.

Wir dürfen dankbar sein für die vielen persönlichen und beglückenden Begegnungen mit dem stets freundlichen und lebensbejahenden Menschen Horst Layer. Unser Mitgefühl gilt in dieser Stunde Ihnen, liebe Familien Layer und Ihnen, liebe Frau Kümmeritz. Wir alle wünschen Ihnen viel Kraft, das Unabänderliche zu tragen.

Wir nehmen Abschied von einem liebenswerten, geselligen, fairen, überzeugenden, toleranten, begeisterungsfähigen, engagierten und in seinem Herzen immer jungen Menschen, von einer großen Persönlichkeit, von einem guten Freund.

Wir werden Horst Layer sehr vermissen und gedenken seiner in Hochachtung und großer Dankbarkeit.

 


Kommentar schreiben

Mit dem Nutzen des Kommentarbereiches erklären Sie sich mit der Datenschutzerklärung einverstanden.


Kommentar