OB Hartmut Holzwarth wurde am 20. März 2018 für seine 2. Amtszeit verpflichtet

Hartmut Holzwarth wurde am 20. März .2018 in das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Winnenden eingesetzt. Die Verpflichtung und Vereidigung nahm der Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion Richard Fischer vor. Die Ansprache für den Gemeinderat hielt der Fraktionsvorsitzende der Freien Wählervereinigung – FWV Hans Ilg

Rede zur Amtseinsetzung von Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth am 20. März 2018

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Holzwarth, sehr geehrte Frau Holzwarth, liebe Familie Holzwarth, sehr geehrter Herr Regierungspräsident Reimer, sehr geehrter Herr Landrat Dr. Sigel, sehr geehrter Herr Dr. Nopper, liebe Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Festgäste,

ich darf Sie alle im Namen des Gemeinderates zur Amtseinsetzung von Herrn Hartmut Holzwarth in das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Winnenden herzlich begrüßen und willkommen heißen.

Sehr geehrter Herr Holzwarth,

in 10 Tagen, am 01. April, sind Sie bereits 8 Jahre Oberbürgermeister unserer Stadt und ihre 2. Wahl zum OB ist bereits 2 Monate vorbei. Wir sind wieder mittendrin in unserer Sitzungsarbeit und die Wahl ist eigentlich schon fast vergessen. Ihre Arbeit in den vergangenen 8 Jahren war wirkungsvoll und so überzeugend, dass sich kein ernsthafter Gegenkandidat traute, gegen Sie anzutreten. Es war einfach die Wahrscheinlichkeit zu groß, ein schlechtes und deprimierendes Ergebnis einzufahren. Von sogenannten Spaßkandidaten, die gerade bei jeder Bürgermeisterwahl in unserem näheren Umfeld kandidieren, sind wir glücklicherweise verschont geblieben. Für uns, die Fraktionen des Gemeinderates gab es auch wenig Grund nach anderen Kandidaten Ausschau zu halten.

Jeder der Sie in den vergangenen 8 Jahren kennengelernt hat, konnte feststellen, dass Sie engagiert für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt arbeiten. Auch bei der Bewältigung vom Schock des Amoklaufs an der Albertville Realschule, der damals, bei Ihrem Amtsantritt, erst 1 Jahr zurücklag, zeigten sie in hohem Maße persönlichen Einsatz und Mitgefühl. Wir vom Gemeinderat sehen, dass Sie mit einem immensen Zeiteinsatz ihre Aufgaben wahrnehmen. Darüber hinaus sind Sie noch im Kreistag engagiert und nehmen in verschiedenen Aufsichtsräten die Interessen unserer Stadt wahr.

Sie sind mit Ihrer Frau Eva und ihren Kindern in unserer Stadt heimisch geworden. Mit der Geburt Ihrer Tochter haben Sie dann auch noch einen direkten Beitrag zur positiven Bevölkerungsentwicklung in Winnenden geleistet. Als Sie vor 8 Jahren ihren Dienst in Winnenden antraten, sind Sie natürlich erstmal vorsichtig und zurückhaltend von uns allen beäugt und beschnuppert worden. „Wo kommt der her?“ „ Creglingen wo isch den des?“ „Im Main-Tauber-Kreis, ganz im Nordosten von Baden-Württemberg, fascht Bayern“. „Wieviel Einwohner? 5000.“ „Mal seha ob ers kann, ond was er kann?“

Rückblickend kann ich wohl für den ganzen Gemeinderat feststellen, dass wir mit Ihrer Arbeit und mit Ihrer Art, wie Sie mit Problemen umgehen, zufrieden sind. Innerhalb unseres Gremiums haben Sie zu einer positiven Veränderung der Kultur und des Umgangs untereinander, beigetragen. Die Diskussionen sind sachlich und offen. Mich verblüfft immer wieder wie Sie mit absolut gegenteiligen Meinungen zu Ihrem Standpunkt umgehen: Sie bedanken sich meistens mit den Worten: „Danke für Ihren Beitrag, er war wichtig!“ um dann sachlich die Argumente, die dagegen sprechen, aufzuzählen.

Der eine oder andere Gemeinderat, die eine oder andere Fraktion würde in manchen Bereichen andere Schwerpunkte setzen, findet aber Ihre offene Art und Ihren Umgang mit anderen Meinungen angenehm. Die Entscheidungen des Gemeinderates, auch wenn sie anders lauten als von der Verwaltungsspitze erwartet, werden akzeptiert und auch umgesetzt. Ebenso schätzen wir die sachliche und fruchtbare Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltungsspitze mit Herrn Bürgermeister Sailer, Herrn Dezernent Haas und mit den Mitarbeitern der Verwaltung.

Mit Ihnen, Herr Holzwarth, haben auch die neuen Medien, die damals schon gar nicht mehr so neu waren, Einzug ins Rathaus gehalten. Über aktuelle Entwicklungen werden wir, die Mitglieder des Gemeinderates, umgehend und umfassend informiert. Ebenso erhalten wir von Ihnen wichtige Hintergrundinformationen zu Themen die uns beschäftigen. In den letzten 8 Jahren haben wir Winnenden gemeinsam positiv weiterentwickelt auch wenn wir nicht alles was auf unserer Wunschliste stand umsetzten konnten. Ich denke da z.B. an die Entscheidung zur Schließung der „Robert-Böhringer Gemeinschaftsschule“, die Ihnen, aber auch dem Gemeinderat nicht leicht fiel.

Ein deutsches Sprichwort sagt: „Allen Menschen recht getan ist eine Kunst die niemand kann“ oder schwäbisch: „Ma ka ed noch älle Mugga schlaga“. So kann man sicher immer etwas finden, mit dem nicht alle zufrieden sind. Oberbürgermeister und Gemeinderat haben auch Entscheidungen zu treffen, die dem Einen oder Anderen nicht so gefallen, für das Allgemeinwohl aber wichtig sind. Wesentlich ist aber, dass nach Abwägung aller Argumente und ausführlicher Diskussion eine Entscheidung getroffen wird, die unserer Stadt nützt!

Sehr geehrter Herr Holzwarth,

dass Sie nach ihrer ersten Amtszeit wieder kandidieren werden, war mir persönlich, aber auch dem größten Teil des Gemeinderates sofort klar. Wenn einmal einer einen Traumjob als OB in der ältesten Stadt des Rems-Murr-Kreises hat, die atemberaubend zwischen Wald, Streuobstwiesen und Reben unweit der Landeshauptstadt liegt – „des isch was anderes wie do hinta em fränkische an dr bayrischen Grenz“ – die dazu noch attraktive mittelständische Gewerbebetriebe und Weltmarktführer beheimatet, die auch noch ordentlich Gewerbesteuer zahlen und wenn man dann noch mit dem Fahrrad „ens Gschäft“ fahren kann – „Do goht mr nemme weg! Was besser‘s kommt do nemme noach!“ Ich stelle fest: Von Winnenden aus hat noch kein Oberbürgermeister beruflich in ein anderes Amt oder eine andere Stadt gewechselt!

Gegenüber größeren und bekannteren, zugegeben nicht ganz genau mit uns vergleichbaren Städten, wie z.B. Berlin mit seinem Bären, München mit seinem Münchner Kindl oder Stuttgart mit seinem Rössle haben wir ein klares Alleinstellungsmerkmal: Wir haben gleich zwei Repräsentanten unserer Stadt, seit 300 Jahren einen „Winnender Mops“, der wie die Legende erzählt in 11 Tagen von Belgrad nach Winnenden zurückgelaufen ist und wir haben seit einigen Jahren unser „Winnender Mädle“. Die erste literarisch nachgewiesene Bürgerin von Winnenden. Wenn man dann als Oberbürgermeister gemeinsam, und das während der Arbeitszeit, mit dem jungen „Winnender Mädle“ Neujahrsempfänge, Ausstellungseröffnungen und Fassanstiche durchführen kann und des Mädle wird ja nie älter, da es alle 2 Jahre ausgewechselt wird, „wo gibt’s des noo, des isch doch was!“  Ich hoffe, dass niemand vom Finanzamt da ist, sonst müssen Sie dies zukünftig möglicherweise noch als geldwerten Vorteil versteuern.

Spaß beiseite. Eine klare Stärke von Winnenden ist der Umgang unserer Bürgerinnen und Bürger untereinander. Durch die seit 1823 bei uns bestehende große, soziale und diakonische Einrichtung „Paulinenpflege“, durch das seit 1834 in Winnenden ansässige „Zentrum für Psychiatrie“ und nicht zuletzt durch die Ansiedlung der „Rems-Murr-Kliniken“ wird das soziale Miteinander in Winnenden groß geschrieben.

Aktuell leben wir in sehr dynamischen, aber leider auch in sehr bürokratischen Zeiten. Kleine und große Projekte sind auf den Weg zu bringen. Wir werden uns in den nächsten Monaten gemeinsam in verschiedenen Sitzungen und Klausurtagungen mit der Zukunft unserer Stadt beschäftigen. Wir werden diskutieren, entscheiden, Prioritäten erarbeiten und einen Fahrplan für Winnenden erstellen und dabei gilt es unterschiedliche Interessenlagen unter einen Hut zu bringen. Dazu gehört eine gute Portion Durchhaltevermögen, das wir Ihnen, der Verwaltung aber auch uns dem Gemeinderat wünschen.

Viele Pläne und Projekte, für die es gute Argumente gibt, werden vielleicht nicht finanzierbar sein. Nichtsdestotrotz werden wir die Ärmel hochkrempeln, Gas geben und mit Realismus und Vernunft tatkräftig für Winnenden handeln. Wir werden gemeinsam mit Ihnen Verantwortung für unsere Stadt aktiv und zukunftsorientiert wahrnehmen. Sie sehen, Herr Oberbürgermeister Holzwarth, bei der Vielfalt der bevorstehenden Aufgaben sind Sie als Macher, Gestalter und Koordinator für unsere Stadt wichtig.

Wir vom Gemeinderat erhoffen uns, dass es auch die nächsten 8 Jahre so bleibt und wir weiterhin sachlich, vertrauensvoll und gut zusammenarbeiten. Ich zitiere das Motto aus Ihrem Wahlprospekt: „Für ein starkes Winnenden!“

Unsere besten Wünsche begleiten Sie zu Ihrer heutigen Amtseinsetzung und Verpflichtung. Ihnen persönlich wünschen wir für die nächsten 8 Jahre Optimismus, Zuversicht, Kraft, Ausdauer, Gesundheit und die Leidenschaft für das Amt des Oberbürgermeisters unserer schönen Stadt. Lassen sie uns gemeinsam unsere Heimatstadt voranbringen.

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.

Winnenden, den 20. März 2018/ilg

-Es gilt das gesprochene Wort-

 

 

 

 

 


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