Antrag der FWV-Fraktion zur Einführung eines verbilligten ÖPNV-Stadttickets

Antrag:

Wir beantragen die Einführung eines verbilligten Stadttickets innerhalb der Stadtgrenzen Winnendens. Es gibt 2 Möglichkeiten:

  1. Einführungen eines „ 1-Euro-Tickets“ für eine Fahrt mit umsteigen.
  2. Einführung eines ermäßigten „Einzel-Tages-Tickets“ zum Preis von 3,00 Euro.

Beide Tickets gelten nur innerhalb des Stadtgebietes Winnenden. Die dadurch entstehenden Einnahmeausfälle im Vergleich zum aktuellen Einzelticket (1,50 €) zum Kurzstreckenticket (0,40 €) oder bei Einführung eines „Einzel-Tages-Tickets“ (bei 2 Fahrten 2,00 €) werden von der Stadt ausgeglichen. Zusätzliche Inanspruchnahme von Mehrfahrten durch die Bürger werden angerechnet.

Begründung:

Ab 01. April 2019 erfolgt beim VVS eine Tarifzonenreform die den Winnender ÖPNV-Nutzern, wenn sie nach außerhalb Winnendens fahren, klare Vorteile bringt. Die Fahrt von Winnenden und seinen Ortsteilen nach Stuttgart Stadtmitte verbilligt sich um 21% von 5,30€ auf 4,20€ für ein Einzelticket. Innerhalb Winnendens werden aber werden die Fahrten nicht günstiger. Das vom VVS angebotene Kurzstreckenticket für 1,40€ ist unattraktiv, da es nur bis zur 3. Haltestelle gilt (Beispiel: Beim Einstieg in Hanweiler kommt man nur bis zur Haltstelle Forchenwaldstraße, Schelmenholz oder von Bürg bis zur Haltestelle Baach, Ortsmitte).

Ein Fahrt von den Winnender Ortsteilen in die Stadtmitte oder zum Bahnhof kostet bisher 2,50€. Hin und zurück kostet die Fahrt 5,00€. Bei Einführen eines „1-Euro-Tickets“ würde sich die einfache Fahrt um 1,50€ verbilligen. Bei einer Hin- und Rückfahrt sind dies insgesamt 3,00€. Bei der Einführung eines „Einzel-Tages-Tickets“ für 3.00€ verbilligt sich eine Hin- und Rückfahrt um 2,00€.

Wir haben in den letzten Jahren durch verbesserte Taktzeiten und durch mehr Fahrten den ÖPNV in Winnenden wesentlich verbessert. Die steigenden Fahrgastzahlen zeigen dies. Wir investieren weiter in den barrierefreien Ausbau unserer Bushaltestellen, aktuell beim ZOB am Bahnhof. Durch die vom VVS ab 01.04.2019 gültige Tarifzonenreform wird die Attraktivität zusätzlich gesteigert. Der ÖPNV in Winnenden ist jetzt schon erfolgreich würde durch diese Maßnahme noch attraktiver werden.

Winnenden ist durch die Investitionen in der Innenstadt (Kronenplatz, Holzmarkt etc.), durch Nachverdichtung der Wohngebiete, durch die Schaffung neuer Wohn- und Gewerbeflächen und dem dadurch entstehenden Bevölkerungswachstum, einem noch stärkeren Parkdruck ausgesetzt.

Dies merkt man vor allem in der Stadtmitte. Eine Verbilligung des innerörtlichen Nahverkehrs wird für eine gewisse Entspannung innerhalb unserer Stadt sorgen und mehr Menschen zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr motivieren.

Die Stadtmitte ist von allen Ortsteilen günstig erreichbar, die Einzelhandelsgeschäfte in der Stadtmitte werden davon profitieren. Darüber hinaus kommt noch der ökologische Nutzen. Durch weniger Autoverkehr kommt es zu einer Reduzierung des Feinstaubs und der Stickoxyde.

Wir können von den Erfahrungen umliegender Städte, die bereits verbilligte Stadttickets umgesetzt haben, profitieren. Dort liegen erste Ergebnisse über die Höhe der erforderlichen Subventionen vor. Wir beantragen jetzt beide von uns vorgeschlagene Modelle zu diskutieren und zu versuchen diese annähernd durchzurechnen. Jetzt muss mit der Planung begonnen werden, damit wir die notwendigen Mittel in den Haushalt 2020 einstellen können.

FWV-Fraktion im Gemeinderat der Stadt Winnenden

Martina Häußer, Ingrid Hecht-Hatzis, Hans Ilg, Hanspeter Luckert, Erich Pfleiderer, Marie-Christine Sammet, Markus Siegloch